die zum Glück zum Ende des Beitrags alle wieder auftauchen!, aber so ein Beginn wäre natürlich Gift für den Spannungsbogen der Geschichte und kein gutes Weinverkaufs-Marketing:
Apropos, fast jeden Tag werde ich hier weintechnisch durch den mächtigen überregionalen Weinhandel mit mails oder anfassbarem Material (flyer, Prospekten oder Katalogen) überschwemmt, beim Überfliegen der teilweise meisterhaften Verkaufstexte hat man öfter deja-vu Effekte und bringt einiges durcheinander, hier jetzt aber (wahrscheinlich!) die Version, die mich mit viel Glück zu einem neuen Treffer im blog gebracht hat:
„Hochtalentierter, aber auch unglücklicher australischer flying winemaker kommt in die südfranzösische Provinz und verliebt sich unsterblich in die amtierende Weinkönigin vor Ort, nur leider droht Ihrem Vater mit seinem kleinen Weingut die Insolvenz, da durch den Klimawandel Hagel und Frost zu unmöglichen Zeiten Einzug halten, zum Glück taucht aber auch noch ein britischer Gönner und betuchter Dauerurlaubsgast auf und zeigt seinen Leuten die „verlorenen Weinberge“, Lagen mit über 80 jährigen Rebstöcken, dann natürlich paradiesische Zustände und ein großes happy-end!“
Die Geschichte hat mich als Kaufempfehlung genau so wenig angesprochen wie „90 Parker Punkte!“ oder als Begriff „feiner Dampfhammer!“, allerdings habe ich auch nach 25 Jahren Umgang mit Wein gelernt, jegliche Vorurteile zu verbannen und einfach nur zu probieren, die „technischen“ Werte haben mich dann doch auch neugierig gemacht: Ein Weingut in der Region Languedoc (es greifen die Regeln der Cuvee-Appellation „Corbieres Rouge A.O.C.„) mit 15 Hektar und 36 000 Flaschen Jahresproduktion, das macht sensationelle wenige 20 hl/pro Hektar! (ist da doch was an der Geschichte dran?):
Der Wein „Mire la Mer 2011“ vom Weingut „Les Clos Perdus“ aus dem Seeort Peyriac de Mer schmeckt wie ein gekonnter Tritt auf die Grenache-Bremse, statt zu viel Frucht und brandigem Alkohol bietet dieser Wein „cool climate“, eine kühle Kirsch- und Brombeerfrucht, Duft nach Wacholder, balsamische Noten und eine feine Würzigkeit, dabei immer noch lebendige Säure, auch das zweite Glas schmeckt trotz 14% Alkohol noch elegant, alles ausgewogen und sehr gelungen. Ein erstaunlicher Wein aus einer Ecke, die normalerweise nicht zu meinen Favoriten zählt.