Was passiert eigentlich, wenn man das manchmal „bierernste“ Thema Weinblindprobe um eine spielerische Komponente erweitert?: Mit den engsten Vertrauten habe ich neue Spielregeln entwickelt und getestet, plötzlich war der Spaß zurück und wichtige Erkenntnisse und Infos gab es trotzdem praktisch als Zugabe!:
Eigentlich war die Idee nur, dass es doch möglich sein sollte, bestimmte Weine bzw. Weinstile blind erraten und zuordnen bzw. typische Weine aus den Proben herauszufiltern und im blog vorstellen zu können. Natürlich haben wir bis jetzt auch schon viel belanglosen, fehlerhaften und undefinierbaren Wein verkostet, aber ein Wein wurde bisher schon zwei Mal mehr oder weniger genau von Teilnehmern aus zwei unterschiedlichen Proberunden erkannt, sehr verblüffend (!?) und deshalb wird er hier nun auch vorgestellt, ein deutscher Rotwein:
Die Spielregeln sind sehr einfach, ein Organisator lädt ein, wählt seiner Meinung nach möglichst typische Weine aus, gibt vielleicht noch einen kleinen Thementipp (je nach Schwierigkeitsgrad!) und sorgt für Häppchen, irgendjemand beginnt (ladies first!) und dann nur noch raten, raten, raten: Der Leiter kann die Richtung mit Fragen vorgeben (Land, Region, evtl. Appellation, Rebsorte, Lage, Jahrgang, evtl. Prädikat, Schuhgröße des Winzers), der Antworter kann aber auch seine eigene Strategie fahren und z.B. mit der Rebsorte beginnen, nur eines sollte er möglichst nicht machen, falsch antworten! Dann verliert er nämlich sein Antwortrecht und gibt an den nächsten Teilnehmer im Uhrzeigersinn ab. Mit richtigen Antworten (pro richtiger Antwort gibt es einen Punkt!) kann man richtige Serien erreichen, es ging schon zwei Mal sensationell Richtung „Deutschland?“, Punkt!, „Rheingau?“, „Punkt!“, „Spätburgunder?“, „Punkt!“, „Assmannshäuser Höllenberg?“, „Punkt!“, „Jahrgang 2009?“, „Punkt!“ und „Weingut Krone“, „Punkt!“, so eine Serie (je einmal drei und sechs Punkte) reichte bis jetzt immer für den Gesamtsieg (bei durchschnittlich 8 verkosteten Weinen) und damit für einen schönen Preis (eine Flasche Wein!?). Glückwunsch an die bisherigen zwei Helden unserer Proben (wo war da eigentlich der Weinschank?), aber auch an das Weingut Krone (gehört zu Drieseberg-Wegeler) und seine Mitarbeiter (z.B. stellvertretend an die Kellermeister Dominik Borgwart, Michael Burgdorf und Peter Perabo), was macht den Wein eigentlich so unverwechselbar und erkennbar?:
Hellrotes Kirschrot, man sieht Grund, das Bouquet aus dem Burgunderbembel dann für mich wie eine Duftwalze dunkler Früchte, schwarze Johannisbeeren, Cassistöne, Blindverkostungs-Anfänger aus der 2. Proberunde waren erst erschreckt, total intensive Nase (Weinfehler?, ganz im Gegenteil!, je größer der Wein, desto komplexer sein Bukett!) dazu eine rauchige Würze (Schiefertöne?, wohl eher Einbildung, aber eine besonders schöne…) und ein langer samtiger, seidiger Abgang, sehr ausgewogen und elegant, sehr fein, eine Werbung für deutschen Spätburgunder!, noch mal Glückwunsch an das Weingut Krone! (seit 2017 nun auch im VDP!, doch dazu später), eigentlich bei dem Blick auf die mächtige und beeindruckende Schieferseitentallage „Assmannshäuser Höllenberg“ auch verständlich, aber die Qualität in der Breite kümmerlich, ein Gang durch die Höllengasse in Assmannshausen (die Antwort auf Rüdesheims Drosselgasse, kreisch!) kann auch schnell zur Hölle werden…