Steht man im schönen Städtchen Alba vor dem nicht ganz so schönen Nutella-Werk (auch vom Geruch her nicht zu empfehlen!), kann man theoretisch alle Nebbiolo-Appellationen schnell erreichen bzw. man steht sogar schon in einer, aber zu sehen ist weintechnisch erst mal nichts!
Man befindet sich innerhalb der Grenzen der Appellation Nebbiolo d’Alba DOC, ganz klar im Schatten von Barolo DOCG (weltberühmt) und Barbaresco DOCG (bekannt), aber es gibt auch hinter der Haselnuss-Fabrik und dem Fluss Tanaro ein noch unbekannteres Aschenputtel, Roero DOCG, im Gegensatz zur Nebbiolo d’Alba DOC schon der Junior-Appellationsstufe entwachsen und von der DOC zur DOCG hochgestuft…
Alle vier Appellationen mit ähnlichen Regeln, immer spielt Nebbiolo zu 100% als Rebsorte die Musik, die Hänge um Alba bei weitem nicht so spektakulär wie in den anderen drei Appellationen, trotzdem immer noch sehr gute Voraussetzungen für Nebbiolo und gute Weine, auch hier müssen die Weine reifen, ein Jahr Lagerung (wie mal irgendwo gelesen!) bringt auch in dieser Appellation noch gar nichts…
Die beiden Star-Appellationen Barolo DOCG und Barbaresco DOCG (letztere von Alba erwanderbar!) dürfen sogar Weine in eine fünfte Appellation abstufen, Langhe Nebbiolo DOC was born, die Spielregeln bestehen nur auf 85% Nebbiolo, trotzdem sollte man sich auch bei diesen Weinen umschauen, alle Spitzenerzeuger verkaufen Ihre jungen Reben unter diesem Namen oder stufen auch feinsten Stoff herab, weil sie z.B. nicht an den Verkauf all Ihrer Spitzenerzeugnisse glauben…
Früher war es in den beiden Spitzen-Appellationen Tradition, das Spitzenerzeugnis als Cuvee aus mehreren Lagen anzubieten, heute verkauft man immer mehr Wein aus einzelner Lage (MGA – menzioni geografiche aggiuntive), bisher sind mir folgende MGA positiv aufgefallen (die Liste wird bestimmt noch erweitert):
Barolo: Marcenasco, Castellero
Barbaresco: Montestefano, Ovello, Pora, Pajore, Gallina